Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren in der Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der MS und anderer Erkrankungen. Bei einer MRT-Untersuchung, die auch als Kernspintomografie bezeichnet wird, kommt es nicht zu einer Strahlenbelastung. Die MRT erzeugt mithilfe eines Magnetfeldes Schnittbilder, die unter anderem Entzündungsherde (Läsionen) in Gehirn und Rückenmark aufzeigen können. Dank der fortwährenden Weiterentwicklung der MRT-Bildgebung in den vergangenen Jahrzehnten ist die Magnetresonanztomografie inzwischen die wichtigste Säule in der Diagnostik der Multiplen Sklerose.
Multiple Sklerose im MRT-Bild: Läsionen in Gehirn und Rückenmark
Wie für alle Maßnahmen der MS-Diagnostik gilt auch für die MRT-Untersuchung: Eine Multiple Sklerose lässt sich nicht allein darüber nachweisen und beweisen. Jedoch darf der Stellenwert der Magnetresonanztomografie für die MS-Diagnostik und für die regelmäßige Kontrolle des Krankheitsverlaufs einer MS als herausragend bezeichnet werden.
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So können Ärztinnen und Ärzte über die MRT-Untersuchung MS-typische Entzündungsherde (Läsionen) in Gehirn und Rückenmark bereits erkennen, bevor sich diese in Form von spürbaren Symptomen geäußert haben. Über die Gabe eines Kontrastmittels lassen sich im MRT-Bild neue Läsionen von älteren Läsionen klar voneinander unterscheiden. Der Nachweis zeitlich versetzt auftretender Läsionen mittels MRT-Bildgebung ist für die Diagnose einer MS ein wesentliches Kriterium.
Insgesamt ist es dank der Fortschritte in der MRT-Bildgebung heute möglich, in Verbindung mit anderen Diagnoseinstrumenten eine MS deutlich schneller festzustellen als früher. Dadurch können Ärztinnen und Ärzte zeitiger mit einer effektiven Therapie beginnen, was sich bei den Behandelten langfristig günstig auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität auswirken kann.
Wenn es außerhalb der MRT-Untersuchung (noch) keine weiteren Hinweise auf eine MS wie etwa einen MS-Schub gibt, das MRT-Bild aber MS-typische Veränderungen zeigt, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem radiologisch isolierten Syndrom (RIS). Das Vorliegen eines RIS bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich eine Multiple Sklerose entwickeln wird – aber das Risiko dafür ist erhöht.
Was die MRT-Bilder über den MS-Verlauf aussagen
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Die MRT-Untersuchung ist nicht nur für die Feststellung (oder den Ausschluss) einer Multiplen Sklerose unverzichtbar. Sie liefert – regelmäßig durchgeführt – auch wertvolle Erkenntnisse zum Krankheitsverlauf. Ärztinnen und Ärzte können dadurch unter anderem Hinweise auf die Wirksamkeit der aktuellen Therapie erhalten und daraus ableiten, ob Therapieanpassungen notwendig sind.
Die MRT-Untersuchungen geben Ärztinnen und Ärzte Hinweise darauf, wie aktiv die MS-Erkrankung ist und wie sie sich im weiteren Verlauf voraussichtlich entwickeln wird. Bei aktiven und hochaktiven Verläufen kann eine frühzeitig begonnene Behandlung mit einer hochwirksamen verlaufsmodifizierenden Therapie sinnvoll sein, um den Krankheitsverlauf nachhaltig günstig zu beeinflussen. Deshalb ist die Beurteilung der Krankheitsaktivität von Beginn an so wichtig – sowohl im MRT-Bild als auch über klinische Zeichen wie Schübe.
MS im MRT: Wenn sich die schubförmige MS zu sekundär progredienten MS wandelt
Der Vergleich von zeitlich versetzten MRT-Untersuchungen zeigt Ärztinnen und Ärzten nicht nur, wie aktiv die Multiple Sklerose ist. Er gibt auch Hinweise darauf, ob sich die Patientin oder der Patient noch im Stadium einer schubförmigen MS befindet oder bereits im Stadium einer sekundär progredienten MS.
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Bei vielen MS-Betroffenen wandelt sich die MS im Laufe der Jahre vom schubförmigen Verlauf in einen progredienten Verlauf, bei dem nur noch wenige oder überhaupt keine Schübe mehr auftreten und es zu einer stetig fortschreitenden Behinderungszunahme kommt. Bis zum Übergang in dieses Stadium vergehen im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre.
Im MRT-Bild äußert sich eine SPMS unter anderem dadurch, dass die entzündlichen Herde (Läsionen) im Vergleich zur schubförmigen MS seltener werden. Die bei der SPMS zunehmenden kleinsten Schädigungen im Gehirn (Mikroläsionen) sind mittels MRT jedoch nicht nachweisbar. Das und ihr schubunabhängiges Fortschreiten machen die Diagnose einer SPMS so schwierig. Ärztinnen und Ärzte müssen daher einerseits auf klinische Anzeichen einer schubunabhängigen Krankheitsverschlechterung achten (z. B. Verschlechterung der Kognition) und andererseits im MRT-Bild die Veränderung des Gehirnvolumens im Blick behalten.
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