Abschalten vom Alltag, die Seele baumeln lassen, neue Kraft schöpfen, den Horizont erweitern, Neues entdecken und erleben – all dies verbinden wir mit dem Reisen. Ob hierzulande oder in fernen Ländern, Sehenswürdigkeiten oder Wellness: Urlaub hilft, zu uns selbst zu finden und das Wohlbefinden zu steigern. Deshalb müssen und sollten auch Menschen mit chronischen Erkrankungen nicht darauf verzichten. Bei guter und vorsorglicher Planung sollte dem Reisevergnügen nichts im Wege stehen.
Reiseziel
AdobeStock_570792625
Bei der Auswahl des Reiseziels sind individuell einige Punkte genauer unter die Lupe zu nehmen. Theoretisch ist zwar alles möglich, dennoch sollte die Reise für Sie nicht zum Stressfaktor werden, sondern vor allem die nötige Erholung bringen.
Falls Sie Hitze nicht gut vertragen, sind besonders heiße und tropische Länder nicht unbedingt empfehlenswert. Denn hohe Körpertemperaturen können schubähnliche Symptome auslösen, das sogenannte „Uhthoff-Phänomen“. Überprüfen Sie anhand von Klimatabellen (diese finden Sie im Internet), ob ein Land oder eine bestimmte Jahreszeit in diesem Land für Sie geeignet ist. Reisen Sie in ein warmes Land, sind luftige Kleidung, ausreichend Sonnenschutz (Tipp: Sonnenhut), klimatisierte Räume als Rückzugsmöglichkeit, ausreichend Trinken und regelmäßige Pausen eine gute Gegenmaßnahme.
Der Mittagshitze können Sie im Schatten oder in klimatisierten Räumen entgehen. Weitere wichtige Kriterien für die Auswahl eines Reiseziels sind neben der Barrierefreiheit von Land und Hotel, mögliche Impfempfehlungen und die Verträglichkeit dieser Impfungen sowie eine kompetente ärztliche Betreuung vor Ort. Ein Gespräch mit Ihrem betreuenden ÄrztInnen-Team kann helfen, Reiserisiken richtig einzuschätzen.
Barrierefreies Reisen
In punkto „Barrierefreies Reisen“ hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Viele Reiseorganisationen bieten entsprechende Rundreisen an, zahlreiche Hotels sind mittlerweile barrierefrei und ebenso Ferienwohnungen. Auskünfte dazu erhalten Sie im Reise- und Tourismusbüro sowie im Internet. Viele Fluggesellschaften bieten einen speziellen Transportservice für Blasenstörungen bzw. Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Private Rollstühle werden dabei normalerweise unentgeltlich mit den anderen Gepäckstücken aufgegeben und für den Flug ein extra Rollstuhl zur Verfügung gestellt. Wer mit der Bahn unterwegs ist, kann über den Mobilitätsservice jemanden anfordern, der vor Ort beim Ein-, Aus- und auch Umsteigen hilft.
Klima
- Bevorzugen Sie für eine Reise die „kalte“ Jahreszeit.
- Bei der Buchung sollten Sie darauf achten, dass überall klimatisierte Räume, Busse, etc. vorhanden sind.
- Transport: Flug-, Bahn- und Busreisegesellschaften sind verpflichtet, Hilfsmittel, beispielsweise Rollstühle, kostenlos mitzunehmen. Klären Sie das direkt bei Ihrer Buchung ab.
- Die Bahn bietet einen speziellen Betreuungsservice für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, den Sie in der Mobilitätsservice-Zentrale der Bahn anfordern können.
- Über eine Million Menschen in unserem Land sind vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt in ihrer Mobilität. Das umfasst Menschen mit Behinderung genauso wie ältere oder gebrechliche Personen. Um dieser Gruppe geeignete Reisemöglichkeiten zu bieten, wird in Barrierefreiheit investiert.
- Die ÖBB hat ein besonderes Angebot für Menschen mit Behinderung: Mit dem österreichischen Behindertenpass reisen Sie mit den ÖBB in ganz Österreich um 50 % günstiger. Sie brauchen keine Ermäßigungskarte.
- Es gibt spezielle Busreisen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die die komplette Organisation übernehmen.
Blasenstörungen
- Reservieren Sie im Flugzeug / in der Bahn Gangplätze. Ein Reisebus sollte unbedingt eine Toilette haben, ggf. behindertengerecht.
- Medikamente, ärztliche Betreuung und Impfempfehlungen müssen bei der Auswahl des Reiseziels berücksichtigt werden. Halten Sie ggf. Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
- Informieren Sie sich vorab über die Gesundheitsversorgung vor Ort.
- Sicherheitsvorschriften über die Mitnahme von Medikamenten ändern sich häufig und variieren teilweise von Land zu Land und von Fluglinie zu Fluglinie. Wir empfehlen Ihnen, sich kurz vor Reisebeginn bei der Fluggesellschaft und dem Auswärtigen Amt danach zu erkundigen.
- MS-Medikamente und Zubehör mit Zollerklärung/Einfuhrgenehmigung etc. gehören ins Handgepäck. Falls nötig, sprechen Sie mit dem Bordpersonal über eine Kühlung der Medikamente. Achten Sie in diesem Fall auch auf einen eigenen Kühlschrank im Hotelzimmer.
Das könnte Sie auch interessieren
Novartis
Geschichten, die bewegen
Als Christian von seiner Diagnose erfährt, ging es ihm vor allen darum, so wie davor weiterzuleben. Erfahren Sie in dem Video mehr zu Christians Geschichte.
Novartis
Hocheffektive Therapien
Die Neurologin und MS-Expertin Dr. Doris Hauer und der Neurologe und MS-Experte Dr. Gerhard Traxler erklären in einem Video den Wandel der Therapieansätze.
Novartis
MS-Facharztpraxen finden
Sie sind auf der Suche nach einer Facharztpraxis für die MS in Ihrer Umgebung, um sich näher beraten oder behandeln zu lassen? Nutzen Sie den MS-Praxisfinder.
AdobeStock_620987785
Reisen mit
Multiple Sklerose
Verreisen Menschen mit MS, sind einige Dinge zu beachten. Dazu zählen notwendige Impfungen, die ärztliche Versorgung vor Ort und Versicherungen.
Quelle
Barrierefreies Reisen - ÖBB (oebb.at), zuletzt aufgerufen am 15.02.2024.